Teil 2, Abletec Font-End Boards (außer ALC0240, siehe Text)
Die Abletec Class-D Endstufen verfügen nur über einen simplen Differenzverstärker im Eingang. In der Form stellt der Eingang für die Quelle eine stark unsymmetrische Last dar. Der Grund hierfür ist, daß die Eingangsimpedanzen im + und – Zweig zwar gleich sind, sie aber unterschiedliche Bezugspunkte haben. Im – Zweig bezieht sich die Impedanz auf den Ausgang des Verstärkers und im + Zweig bezieht sie sich auf Masse.
Außerdem sind für eine gute Gleichtaktunterdrückung die Impedanzen an den Eingängen viel zu gering. Es ist technisch nicht möglich, einen Differenzverstärker mit nur einem Verstärker zu bauen, der eine balanced Eingangsimpedanz gegen Masse in beiden Zweigen hat.
Das wäre für die Applikation aber notwendig, um
- die CMRR nicht zu zerstören und um
- die Quelle auf beiden Zweigen gleichmäßig zu belasten.
Wenn 1. nicht erfüllt ist, kommt es sehr leicht zu common mode conversion, was Störungen und schlechtem Klang wieder Tür und Tor öffnet. Wenn 2. nicht erfüllt ist, würden sich etwaige Ausgangsfilter (Hochpaß) der Quelle in beiden Zweigen unterschiedlich verhalten.
Um diese Limitation zu umgehen, muss man aus dem Differenzverstärker wieder einen Instrumentenverstärker machen. D.h. die Eingänge des Differenzverstärkers müssen gepuffert werden. Dann wird die Eingangsimpedanz gegen Masse jeweils gleich und viel höher.
Diese beiden Puffer mit dem entsprechenden Eingangsfilter gegen HF sind auf dem sog. „Front-End Board“ realisiert worden (der ursprüngliche Name war Input Board aber Front-End verwendet Anaview auch).
Das Board wird von den Aux-Spannungen der Endstufen versorgt. Die Abletec Endstufen selber verhalten sich beim Ein- bzw. Ausschalten so, daß gerade keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich sind, um Ein- und/oder Ausschaltplopps zu unterdrücken. Allerdings kann man dann die Aux-Spannungen für nichts anderes verwenden. Die ALC0240 Endstufen verfügen nicht wie die anderen Modelle über symmetrische Aux Spannungen. Daher können die Front-Ends hier nicht ohne weiteres betrieben werden.
Man benötigt pro Kanal (man könnte auch sagen pro Endstufen-Ausgang) ein Front-End Board. D.h., daß bei Brückenbetrieb, bei dem beide Eingänge der Endstufe antiparallel verschaltet werden, nur ein Front-End Board erforderlich ist.
Der verwendete Doppel-OP ist ein LM4562 (baugleich mit LME49720, wird nicht von mir verschickt).
Je nach verwendetem Abletec Verstärker müssen die Aux-Spannungen begrenzt werden (mit Z-Dioden).
Aus den genannten Gründen wird empfohlen, dieses Board für jegliche Abletec Amps zu verwenden, ganz gleich, welche Quelle verwendet wird !
Anders gesagt: Die Verwendung des Boards macht auch ohne den Pre Sinn aber dieser profitiert davon.
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